Anders als am Tag zuvor, wurden heute gleich zwei Weingüter unter Moderation von Doris Melchner, im Energieraum des 5 Sterne Hotels STOCK resort im schönen Zillertal vorgestellt. Dazu war Thomas Strommer mit Tina Lang aus dem Burgenland angereist. Deren Weingut befindet sich inmitten der historischen Kellergasse von Purbach am Neusiedlersee. Etwa 40 Kilometer weiter südlich, befindet sich das Weingut von Gerhard Pfneisl, welcher mit seiner Frau und Winzertochter Lisa Pfneisl anreiste.

Unterhaltsamer Genussnachmittag mit Weingut Pfneisl und Strommer!

Weingut Pfneisl
Nach einigen Jahren im land- und gastwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern hat Thomas Strommer das Weingut erfolgreich übernommen.

Nachdem die sympathischen Winzer dem heutigen Publikum vorgestellt wurden, erklärte Gerhard Pfneisl, Inhaber des gleichnamigen Weinguts Pfneisl, dass es sich bei der heutigen Degustation um eine Blindverkostung handeln werde. Dazu sollten die Weine aus Flaschen ausgegossen werden, deren Etiketten von einem schwarzen Seidenpapier verdeckt wurden. Die anwesenden Weinkenner und Weinliebhaber sollten also nur Anhand von Farbe, Geruch und Geschmack erkennen, um welche Rebsorte und um welchen Jahrgang es sich bei dem jeweiligen Wein handeln werde. Im Gegenzug dazu versprachen die beiden Österreicher bei einer richtigen Antwort, dem glücklichen Gewinner den besagten Wein zu schenken. Ein toller Einfall wie ich fand und so freute ich mich bereits insgeheim auf die erste Kostprobe der edlen Tropfen.

Verkostung der Weißweine im Stock Resort

Zu beiden Seiten gossen die Sommelières den ersten Weißwein aus. Als mein Weinglas mit der hellen, strohgelben Flüssigkeit befüllt wurde, blickte ich neugierig zu den bereits verkostenden Gästen zu meiner linken Seite. Angeregt wurden dort Farbe und Geruch des Weißweins diskutiert. Gespannt führte nun auch ich das Glas zur Nase und vernahm sofort einen intensiven Geruch nach hellen, gelben Früchten. Ein Mix aus Apfel und einer dezent, tropischen Komponente kam mir in den Sinn. Als ich einen Schluck des Weißweins nahm, bekräftige sich mein Verdacht, dass es sich hierbei um einen jungen, frischen Weißwein handeln müsse. „Grüner Veltliner“, hallte es aus einer Ecke des Raums und Gerhard Pfneisl quittierte den Ausruf umgehend mit: „Bravo! Das ist richtig!“

Weingut Pfneisl
Gemeinsam mit seiner Tochter Lisa produziert Gerhard Pfneisl Weine.

Während die Sommelières den nächsten Wein eingossen, eilte Dörte Steiner zum Aromakoffer und holte zwei kleine Flakone daraus hervor. Diese wurden während der Verkostung von einem Hotelgast zum nächsten weitergereicht, sodass jeder an dem kleinen Fläschchen riechen konnte. Es handelte sich in diesem Fall um die Duftnoten Apfel und Ananas. Jeder der Anwesenden bekam damit die Gelegenheit, eine klare Verbindung zu den einzelnen Düften und dem Aromagemisch im Weißwein herzustellen. Eine großartige Idee der Veranstalter wie ich fand!

Als ich den nächsten Weißwein im Kelch hatte und inspizierte, wusste ich intuitiv um welche Rebsorte es sich handeln musste. Ein vertrauter Duft nach Stachelbeere stieg meine Nasenflügel entlang, präzise und klar. „Sauvignon Blanc“, hörte ich mich selbst rufen und erntete dafür ein „korrekt“ von Thomas Strommer. Nachdem ich auch den Jahrgang richtig benannte, (2016) ging es weiter mit dem letzten Weißwein dieser Veranstaltung.

Aromabar
Premium Edition: Aromabar

Wenige Augenblicke später blickte ich in verdutzte und ratlose Gesichter. Meine Tischnachbarin fragte mich ob ich eine Ahnung hätte, um welche Rebsorte es sich hierbei nun handeln würde. Schweigend schüttelte ich den Kopf. Zu viele Eindrücke strömten meine Nase hoch. Von herrlich, tropischen Früchten, über Stachelbeere, bis hin zu einem Hauch Muskat war hier wirklich alles vertreten. Am Gaumen entfesselte der Rebsaft einen immensen Trinkzug und offenbarte einen saftigen Schmelz. Je mehr ich mich mit dem Weißwein beschäftigte, desto mehr verlor ich mich darin. An die gestellte Aufgabe dachte ich gar nicht mehr, bis Thomas Strommer verkündete, dass es sich hierbei um eine Cuvée handle, was ein wichtiger Hinweis war. Hier und da gab es nun einige richtige Antworten von den Teilnehmern. Am Ende stellte sicher heraus, dass es sich um eine Cuvée aus gelben Muskateller, Sauvignon Blanc und Chardonnay handle. Ein Wein der mich wirklich in seinen Bann gezogen hatte und zu dem es auf jeden Fall noch einen Review auf Wein verstehen geben wird.

Rotweingenuss im 5-Sterne Hotel

Diese fruchtige Cuveé markierte den Schlusspunkt einer Reihe teils sehr guter Weißweine und läutete zugleich die Rotweinverkostung ein. Los ging es mit einer Rotweincuvée, bestehend aus Blaufränkisch, Syrah und Merlot, gefolgt von einem klassischen Zweigelt. Gewinner gab es in diesen beiden Runden leider nicht, aber Gelegenheiten sollte es noch genügend geben. Äußerst interessant war der direkte Vergleich zweier Rotweine. Es stellte sich heraus, dass es sich um dieselbe Rebsorte, jedoch einmal um Weingut Strommer und einmal um Weingut Pfneisl handelte. Frau Dörte Steiner erklärte daraufhin, dass dies die Sorte Blaufränkisch sei und reichte passend dazu ein Flakon mit Brombeeraroma durch die Zuschauerreihen.

Weiter ging es mit einem Wein von Winzertochter Lisa Pfneisl, die mit ihrer Reihe „Offspring“ bereits in nächster Generation erfolgreich Wein produziert. Dieser und auch der nächste Rotwein wurden richtig von einem Teilnehmer als Merlot identifiziert. Ein echter Glückspilz, der die beiden tollen Merlots nun zu Hause und in Ruhe genießen konnte.

Als ich den nächsten Rotwein über das weiße Papier meines Notizzettels hielt um die Farbe des Rebsafts zu untersuchen, hatte ich bereits einen leisen Verdacht um welche Art es sich dieses Mal handeln könnte. Grund dafür war die deutlich hellere und leuchtend, himbeerrote Erscheinung des edlen Tropfens. Am Gaumen verhärtete sich mein Verdacht, als sich die Flüssigkeit mit einem seidigen Film im Mundraum ausbreitete. „Pinot Noir“, verkündete ich selbstsicher und lag mit meiner Einschätzung goldrichtig. Es stellte sich im Nachhinein heraus, dass dies der Erste selbst produzierte Pinot Noir von Thomas Strommer war. Ein Wein den ich demnächst gerne näher untersuchen möchte und da ich eine Flasche als Trophäe mit nach Hause nehmen durfte, wird es dazu auch bald eine Review geben.

Gelungener Abschluss einer lehrreichen Genussverkostung

Zu guter Letzt wurden die Gläser der teilnehmenden Weinliebhaber mit Cabernet Sauvignon und Syrah aus dem Hause Pfneisl gefüllt, wobei jeweils die Jahrgänge 2015 und 2013 verglichen wurden. Die Rotweine markierten den Schlusspunkt einer interessanten, unterhaltsamen und lehrreichen Veranstaltung der beiden Winzer Thomas Strommer und Gerhard Pfneisl. Die sympathischen Weinmacher hatten es geschafft mich mit ihrem beeindruckenden Fachwissen und der überzeugenden Qualität ihrer Weine zu begeistern. Aus diesem Grund wird es in naher Zukunft vermehrt Reviews zu den Weinen der beiden Österreicher geben.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Das könnte dich auch interessieren