Zuletzt habe ich mich intensiver mit dem Weingut Cecchi beschäftigt. Der toskanische Familienbetrieb wurde bereits 1893 von Luigi Cecchi gegründet und wird heute in der vierten Generation von den Brüdern Andrea und Casare Cecchi geführt. Der Traditionsbetrieb zählt zu den ganz großen in der Toskana. Der Löwenanteil der Weingärten von Cecchi liegt um das Haupthaus in Castellina und um das Weingut Villa Cerna, außerdem in Castellina. Überdies leitet Cecchi aber auch ein Weingut in der Maremma (Val delle Rose) und in Umbrien (Tenuta Alzatura). Vor ein paar Jahren kam schließlich noch ein Weingut in Montalcino hinzu. Um meine Eindrücke mit dir zu teilen, stelle ich dir im Folgenden drei Weine vor, die ich im Zuge der Verkostung probiert habe.

Torrebona Vernaccia di San Gimignano 2020

Torrebona Vernaccia di San Gimignano 2020

Der Tropfen wurde in San Gimignano hergestellt – einer italienischen Hügelstadt südwestlich von Florenz. Die Rebsorte Vernaccia di San Gimignano hat nichts mit dem ähnlich klingenden Vernatsch aus Südtirol zu tun. Tatsächlich handelt es sich um eine sehr alte, heimische Rebsorte der Toskana. Ihr wurde 1966 als ersten italienischen Wein der Status einer DOC verliehen. Sie wurde bereits im 13. Jahrhundert in Urkunden als heimische Rebsorte erwähnt. Ein Schluck Geschichte, den es nun zu Verkosten gilt.

Farbe

Der Weißwein zeigt sich in einem klaren und blassen Zitronengelb im Glas.

Nase

In der Nase duftet es intensiv nach frischen Zitrusfrüchten. Das belebt und weckt auf. Ein Spritzer frisch gepresste Orange, etwas Zitrone und eine Scheibe Limette. Dazwischen etwas grüner Apfel und der Drang den ersten Schluck zu nehmen.

Geschmack

Mit einer zitrischen Frische fließt der Tropfen fruchtig und mit einer knackigen Säure ausgestattet munter auf die Zunge. Augenblicklich steigt der Pegel in der Futterluke und die trinkanimierende Säure sorgt für ordentlich Speichelfluss.

Das ist kein Wein über den man sich stundenlang den Kopf zerbricht oder ins Philosophieren gerät. Sondern ein Tropfen, der besonders an heißen Sommertagen erfrischt oder hervorragend als Speisenbegleiter eingesetzt werden kann. Leichte Fischgerichte oder Hühnchen wären meine Empfehlung. Für die vegane Fraktion unter uns wäre es wichtig eine Speise zu wählen, die der relativ hohen Säure standhält. Eine helle (vegane) Champignon-Sahnesoße mit Pasta könnte ich mir dazu sehr gut vorstellen.

Cecchi Natio Chianti DOCG 2020

Cecchi Natio Chianti DOCG 2020

Der zweite Tropfen besteht zu 90 % aus Sangiovese sowie 10 % Canaiolo und Colorino. Auch wenn das Weingut über eine lange Historie verfügt, bewegt es sich am Puls der Zeit. Längst beschäftigt man sich mit den Themen Nachhaltigkeit und dem schonenden Umgang mit der Natur. So wurde der Wein ohne chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger angebaut.

Farbe

Der Rotwein zeigt sich in einem klaren und mittleren Rubinrot im Glas.

Nase

In die Nase steigt der Duft von reifen Erdbeeren und Kirschen. Ein fruchtiges Aroma, das von einer zarten Würze begleitet wird. Frische, Frucht und Eleganz stehen in Vordergrund.

Geschmack

Elegant und trinkanimierend fließt der Tropfen, fruchtig und fein strukturiert auf die Zunge. Das feine Tannin bleibt kurz am Gaumen haften und verabschiedet sich ebenso schnell wie es gekommen ist.

Ein unkomplizierter Wein für die schönen Momente des Lebens. Kein Tropfen den man lange in den Keller legt, sondern jetzt im Kreise der Familie oder mit Freunden genießt. Ideal zu Pasta mit Tomatensoße oder Pizza.

Cecchi La Mora, Morellino di Scansano DOCG 2020

Cecchi La Mora, Morellino di Scansano DOCG 2020

Den Abschluss bildet eine Sangiovese mit der kontrollierten Herkunftsbezeichnung DOCG Morellino di Scansano. Er stammt aus der Serie „La Mora“. Sie steht für Toskana-typische Weine, die ohne große Erklärungen genossen werden können und auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich sind.

Farbe

Der Rotwein strahlt in einem klaren und mittleren Rubinrot aus Glas und zeigt hier und da violette Reflexe.

Nase

Rote Früchte geben hier den Ton an. Es duftet nach reifen Erdbeeren und Kirschen. Dazwischen erkenne ich dunkle Beerenfürchte und eine Hand voll Preiselbeeren. Nichts als Frucht und Frische.

Geschmack

Fruchtig und elegant kommt der Rebsaft weich und harmonisch auf die Zunge. Keine Ecken, keine Kanten. Dafür viel Frucht und ein saftiger Trinkfluss. Das samtige Tannin rieselt fein herab und verleiht dem Wein eine geschmeidige Struktur. Kein Wein, um sich groß den Kopf zu zerbrechen. Saftig, trinkanimierend und unkompliziert.

Fazit

Alle Weine waren durch die Bank sauber erzeugt und zeichneten sich durch einen unkomplizierten und fröhlichen Trinkfluss aus. Ohne viel Schnick-Schnack und Tamtam. Die toskanischen Tropfen sind für 5 -10 € erhältlich und liegen damit in einem ausgezeichneten Preis- Genussverhältnis.


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