Erfahrungsbericht zum Cesanese 2017 von Ômina Romana

Auf dem Tisch steht heute eine Flasche Cesanese von Ômina Romana. Wer mir schon etwas länger folgt weiß, dass ich ein Faible für historische und eher unbekannte Rebsorten habe. Solche Trauben im Glas zu verkosten, ist immer ein Schritt ins Unbekannte. Gleichzeitig aber auch eine geniale Möglichkeit das Land und die Eigenheiten des Terroirs, von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen.

So haben wir auch heute mit der Rebsorte Cesanese eine sehr alte und autochthone Sorte im Glas. Cesanese ist im Latium bei Rom zu Hause und dafür bekannt qualitativ hochwertige Weine hervorzubringen. Allerdings ist der Rebbestand heute verschwindend gering. Umso erfreulicher, dass ein international erfolgreiches Weingut wie Ômina Romana an der alten Rebsorte festhält und diese nach allen Regeln der Winzerkunst vinifiziert. So erfolgte der Ausbau für ca. 12 Monate in französischen Barriques und vor dem Verkauf noch einmal 1 Jahr zur Reifung in der Flasche.

Die Verkostung: meine Eindrücke zum Cesanese 2017 von Ômina Romana

Farbe

Der Rotwein zeigt sich in einem klaren und blassen Rubinrot im Glas.

Nase

Aus dem Glas steigt ein kräuterwürziges Aroma nach Oregano und Thymian. Ein spannender Duft, der von roten Früchten wie Preiselbeere und roter Johannisbeere getragen wird. Dazwischen nehme ich eine dezent pflanzliche Note nach grünen Tomatenblättern wahr, die von einer Prise Pfeffer begleitet wird.

Geschmack

Vollmundig und mit einer reifen, feinkörnigen Tanninstruktur fließt der Cesanese kraftvoll auf die Zunge. Das Tannin rieselt unwahrscheinlich seidig vom Gaumen und verleiht dem Tropfen das nötige Rückgrat. Am Gaumen zeigen sich erneut die bereits erwähnten roten Fruchtnoten, welche im Abgang durch eine leicht bittere Komponente erweitert werden. Eine Rippe dunkler Zartbitterschokolade ist als Assoziation für diesen Geschmackseindruck passend. Der Abgang ist langanhaltend und macht bereits Lust auf den nächsten Schluck.