Ein neues Meisterstück des Languedoc Roussillon
Gespannt sitze ich an meinem Küchentisch und öffne voller Vorfreude den Rotwein des Jahres von Belvini „La Grand Opéra“ von Domaine Lafage aus dem Languedoc Roussillon.
Während ich das Kellnermesser durch das Metall an der Flasche gleiten lasse, erinnere ich mich an meine Begegnung mit seinem Vorgänger „La Operette“ zurück. Unkompliziert und fruchtbetont präsentierte sich dieser im letzten Jahr.
Den Korken endlich gezogen frage ich mich, was mich nun gleich mit der Steigerung „La Grand Opera“ erwarten wird? Bevor ich das jedoch herausfinde, gebe ich dem Wein ein paar Minuten, um sich für seinen großen Auftritt vorzubereiten.
Nutzen wir doch die Zeit und wenden uns währenddessen mit ein paar Worten der Region und dem Weingut zu: Vor zwei bis drei Jahrzenten galten Weine aus der flächenmäßig größten Weinanbauregion Languedoc Roussillon, gelegen im Süden Frankreichs, zwar als erste Adresse für viel, aber nicht unbedingt guten Wein. Das hat sich mittlerweile, dank Weingütern wie Lafage, deutlich verändert. Qualität statt Quantität!
Der Winzer Guy Lafage gründetet 1996 mit seinem Sohn Jean Marc die Domaine und fasziniert seit dem die Weinwelt mit einzigartigen, gebietstypischen Cuvees Jahr für Jahr aufs Neue.
So auch mit dem opulentem La Grand Opera – eine qualitative Zuspitzung von La Opérette. Das bedeutet eine gezieltere Auswahl der besten Parzellen aus den Weinbergen. Es handelt sich vor allem um privilegierte Höhenlagen, die einen frischen und eleganten Stil versprechen und ein besseres Alterungspotenzial hervorbringen. Grenache, Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot bilden hier eine Einheit. Grenache dominiert in der Hauptrolle mit einem Anteil von 65%, dicht gefolgt von Syrah mit 20%.
Der Ausbau erfolgte zu 40% in Holzfässern für 12 – 18 Monate.
Die Verkostung: Meine Eindrücke zum Le Grand Opera 2021 von Domaine Lafage
Farbe
Der Rotwein präsentiert sich in einem klaren, tiefen rubinrot mit violetten Reflexen und dicken Schlieren.
Nase
Aus dem Glas steigen intensive frische Aromen von roten und dunklen Beeren, die von einer dezenten Grafit Note untermalt werden. Daneben nehme ich zarte Noten von Mokka, Zimt, Muskatnuss und Vanille wahr, die von einer Prise weißem Pfeffer begleitet werden.
Geschmack
Kraftvoll und elegant zugleich fließt der erste Schluck in den Mund. Eine verspielte Süße zeichnet sich nach dem ersten Kontakt an der Zungenspitze wieder, währenddessen sich gezähmte Tannine am Gaumen ausbreiten.
Die zuvor erwähnten fruchtigen Aromen verhalten sich im ersten Moment ruhig und geben den pfeffrig, würzigen Note den Vortritt.
Im Abgang jedoch, bleibt ein feiner Geschmack von Himbeere und roter Kirsche zurück, welcher direkt Lust, auf den nächsten Schluck macht. Der charakteristische Schieferbodengeschmack hinterlässt eine leicht Grafitnote. Die elegante Säure gibt dem Wein mit ihrer Grazie das gewisse Etwas.
Opulent und dramatisch spielt der Le Grand Opéra seine Rolle als Nachfolger der La Operette. Für mich ein perfekter Rotwein aus der Region zum Essen oder für ein entspanntes Glas am Abend.