Der optimale Zeitpunkt für die Trinkreife ist individuell!
Der optimale Zeitpunkt, für die Trinkreife eines Weines, ist höchst individuell. Sie orientiert sich vorwiegend am Geschmack des Besitzers. Wo der eine Weinliebhaber sehr junge, fruchtige und frische Weine bevorzugt, würde ein anderer alles für gereifte Weine geben. Den einen stört das Tannin, der andere liebt es. Um nur einige Beispiele zu nennen. Um zu wissen wann dein Wein, die für dich perfekte Trinkreife erreicht hat, gibt es die vier Entwicklungsphasen, die jeder Wein durchläuft:
Das sind die vier Entwicklungsphasen:
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Fruchtphase: Zu Beginn, wenn der Wein frisch auf den Markt kommt, beherrschen Primäraromen den Wein. Dazu zählen Aromen die denen der Rebsorte ähneln. In der Regel handelt es sich um fruchtige oder blumige Aromen. Jede Rebsorte verfügt über eigene charakteristische Primäraromen. Diese Phase bietet herrlich fruchtige und frische Weine, die eine große Anhängerschaft haben.
- Reduktionsphase: In der darauf folgenden Phase verliert der Wein seine großartigen Primäraromen, nach und nach. Tannine, sowie die Säure treten unangenehm in den Vordergrund. In dieser Reduktionsphase wirkt der Wein unharmonisch und ruppig. In diesem Zustand sollte der Wein nicht getrunken werden und weiter im Keller lagern.
- Genussphase: Hat der Wein die Reduktionsphase endlich überstanden, kann er sich voll und ganz entfalten. Nun wird der Wein harmonisch und entwickelt vielschichtige und komplexe Sekundäraromen. Diese Aromen prägen sich als oft erdige, mineralische oder balsamische Noten aus. Typische Sekundäraromen können Geschmacksnoten wie Butter, Brot, Pilze, Leder, Käse, aber auch animalische Aromen sein. Auch Geschmackseindrücke wie beispielsweise Konfitüre, Tabak, feuchtes Herbstlaub oder gar Trüffel gehören in diese Kategorie. Der Wein bietet in dieser Phase dem Genießer außerdem die Möglichkeit, dessen Qualitäten wie Klima, Reben, Terroir oder Handwerk zu erahnen. Dieser Zustand ist bei Weinkennern außerordentlich geschätzt und gewährt höchsten Genuss, sowie tiefe Einblicke in den Wein und dessen Herkunft.
- Oxidationsphase: Wenn die Genussphase ihr Ende erreicht, tritt die unerwünschte Oxidationsphase ein. Mit zunehmender Reife büßt der Rebsaft seine Frucht ein und wird trüb. In der Nase mag der Wein zwar noch gefallen, aber am Gaumen sieht die Sache anders aus. Es überwiegen ungenießbare säuerliche und bittere Aromen. Der Wein ist dann nicht mehr zum Genuss geeignet.
Was ist deine Meinung?
Bevorzugst du eher die Frucht- oder Genussphase von Weinen? Hattest du schon einmal ein schlechtes Timing und deinen Wein in der Reduktions- oder Oxidationsphase geöffnet? Was ist deine liebste Primärfrucht im Bouquet? Schreib es in die Kommentare!
Das gibt mir Hoffnung, dass sich der 2017er Veltliner Ried Käferberg von Bründlmayer sich derzeit (2023) lediglich in s/einer reduktiven Phase befindet und selbiger danach doch noch so genußvoll wird, wie ich es mir zuvor von ihm versprochen habe. Die Reduktiven öffnet man offenbar zu früh und andere, die oxidativen Flaschen, dafür viel zu spät. Dumm, wenn man ausgerechnet die Genussphase verpasst; so oder so. Auf den Etiketten steht‘s leider nicht drauf, wann ungefähr das sein könnte. Da muss sich offenbar kostspielig herantasten, sofern die eingelagerten Flaschenzahlen dazu reichen.