Was passiert beim Rotwein lagern überhaupt?

So mancher Weinkeller ist in Sachen Ausbau und Inventar schon beeindruckend. Dort lagern beispielsweise große Bordeaux Weine und reifen mehrere Jahrzehnte im stillen Kämmerlein vor sich hin. Doch was passiert mit dem Wein in dieser großen Zeitspanne eigentlich und welche Veränderungen erfährt dieser, durch die Lagerung? Ob ein Wein sich gut für die Lagerung im Weinkeller eignet oder nicht hängt allerdings von einigen Faktoren ab. Nicht jeder Wein weißt ein außergewöhnliches Reifepotential auf. Ob dein Wein die geforderten Faktoren erfüllt oder nicht, kannst du hier nachlesen.

Die Farbe und der Gerbstoffgehalt verändern sich!

 

Weinsorten Deutschland

Im Laufe der Jahre vollzieht die Farbe des Weins einen sichtbaren Wandel. Beim Rotwein sind dafür die Anthocyane (Farbstoffe) tonangebend, welche mit dem Sauerstoff in der Flasche reagieren. Ist der Rotwein in jungen Jahren noch von einem kräftigen purpurrot geprägt, verblasst die Farbe mit der Zeit, wodurch der Wein immer transparenter erscheint und dabei hellere Farbtöne annimmt. Wenn es mit der Haltbarkeit eines Rotweins langsam zu Ende geht, wird dieser zunehmend von einer braunen Farbe dominiert. Beim Weißwein hingegen sind nur wenige Gerbstoffe oder Anthocyane enthalten, wodurch die Farbänderung schwächer ausgeprägt ist. Im Gegensatz zu Rotwein der immer heller wird, entwickelt der Weißwein nach und nach kräftigere und dunklere Farbtöne. Dabei kann das Farbspektrum je nach Rebsorte und Phenolgehalt von tiefgelb, bis hin zu orange wechseln.

Doch während die Weinflaschen lagern finden auch Prozesse statt, die das Auge auf den ersten Blick nicht erkennen kann. Die winzigen, im Wein enthaltenen, Tanninteilchen verketten sich mit zunehmender Reife so lange, bis sie nicht mehr flüssig löslich sind. Bei diesem Vorgang bildet sich eine Art Kruste, welche sich als sichtbares Depot am Flaschenboden absetzt. Dieser Bodensatz besteht letztlich aus Anthocyanen und Tanninen und kann beim Dekantieren entfernt werden.

Der Wein wird während der Lagerung milder und aromatischer!

Während der Reifung des Weins kommt es mit der Zeit außerdem zur Ver­es­te­rung. Dabei sind es die Alkohole und Säuren die zu Ester reagieren. Diese Ester wirken entschärfend auf die Säuren, so dass der Wein nach ein paar Jah­ren oft weicher wirkt. Bemerkenswert ist hierbei, dass der Alkohol und auch der Säuregehalt im Wein gleich bleiben. Die Veresterung erweckt lediglich den Eindruck, dass der Säuregehalt des Weins abnimmt. Der Wein büßt mit zunehmender Reife die primären Frucht- und Holzaromen ein. Andererseits bilden sich die heißbegehrten Sekun­där­aro­men , der Wein wird zunehmend komplexer und vielschichtiger. Klassische Sekun­där­aro­men sind z.B. But­ter, Brot, Leder, Käse oder ani­ma­li­sche Noten.

Insgesamt führt das langsame Reifen des Weins dazu, dass dieser harmonischer wird. Das bedeutet die Feinheit und Ausgewogenheit zwischen Alkohol, Süße, Säure und Ester erreicht ihr Optimum.

Was ist deine Meinung zum Rotwein lagern?

Hast du Rotwein auch schon über mehrere Jahre gelagert? Was ist deine Erfahrungen zum Rotwein lagern? Sind die beschriebenen Veränderungen auch bei deinem Weinen erfolgt? Schreib es in die Kommentare.


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