Bezeichnung | Riesling Mehringer Blattenberg trocken 2017 |
Herkunftsland | Deutschland |
Region | Mosel |
Weingut | Lenhardt |
Rebsorte | Riesling |
Jahrgang | 2017 |
Alk.hol. | 12,5 % |
Restsüße | Trocken |
Erfahrungsbericht zum Riesling Mehringer Blattenberg trocken 2017 vom Weingut Lenhardt
Auf dem Tisch steht heute eine Flasche Mehringer Blattenberg Riesling 2017 vom Weingut Lenhardt aus Mehringen.
Auf meinen Reisen entlang der Mosel und Saar halte ich immer wieder Ausschau nach neuen, aufstrebenden und talentierten Winzern, die versuchen sich in der Weinszene einen Namen zu machen und mit Qualität zu überzeugen.
Solche Juwelen zu finden und herauszupicken ist sehr zeitaufwendig und nicht immer einfach, da derartige Weingüter oftmals nicht über die nötigen Mittel verfügen, um eine gewisse mediale Aufmerksamkeit zu erhalten.
Wenn man es aber geschafft hat einen Betrieb zu finden, der noch nicht im Rampenlicht steht kann das äußerst wertvoll sein. Zum Einen freuen sich die Winzer besonders über jeden neuen Kunden und nehmen sich bei einem Besuch extra viel Zeit, zum Anderen ist das Preisniveau der Weine meist weiter unten angesiedelt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich möchte dir heute einen Wein von einem neuen Weingut vorstellen, welcher aus der besten Lage Mehrings stammt: Mehringer Blattenberg
Diese großartige Lage liegt östlich der Ortschaft Mehring und ist südwestlich exponiert. Der sehr steile Prallhangbereich ist mit zahlreichen Trockenmauern terrassiert. Die Arbeit in diesem Steilhang mit bis zu 70 % Hangneigung ist absolute Knochenarbeit und erfordert schwerste, körperliche Anstrengungen.
Das Potential ist allerdings riesig und das haben die Geschwister Eva und Christian Lenhardt erkannt. Der Riesling ist perfekt exponiert und wurzelt auf leuchtend, blauem Schiefer mit Quarziteinlagerungen. Die Mosel, welche in Mehring besonders in die Breite geht, puffert und spendet zusätzliche Wärme.
Aber genug der Worte. Nun bin ich gespannt, ob es den Lenhardts gelungen ist das Potential der Lage auszunutzen und das berühmte Mosel-Terroir in die Flaschen zu füllen. Zuvor aber wandert der Riesling für eine halbe Stunde in die Karaffe, um sich zu akklimatisieren.
Die Verkostung: meine Eindrücke zum Riesling Mehringer Blattenberg trocken 2017 vom Weingut Lenhardt
Farbe
In einem hellen Strohgelb präsentiert sich der Riesling Mehringer Blattenberg im Glas.
Nase
In die Nase ziehen gelbe Früchte, wie sie besser nicht duften könnten. Gelber Apfel, eine hauchdünn, geschnittene Zitrone, weißer Pfirsich und darunter eine herrlich, steinige Mineralität. Es duftet saftig und ungemein animierend. Ein frischer und einladender Duft, der neugierig auf den ersten Schluck macht.
Geschmack
Mit einer straffen Säureader kommt der Tropfen auf die Zunge und schiebt richtig an. Der Tropfen ist ganz und gar gelb. Am Gaumen, in der Nase, in allem. Saftig, mit Kraft und Druck präsentiert sich der Wein Gaumen, ohne dabei seine Leichtigkeit zu verlieren. An den Zungenrändern schmeckt es leicht salzig und auf der Zungenmitte spürt man einen gelben, feinen Schmelz.
Im Nachklang zweigt der Riesling durchaus Länge und ist im Finale so knackig, dass man sich gleich den nächsten Schluck genehmigen möchte. Eine weitere Komponente, die beim Abgang zu tragen kommt, ist eine mineralische, frische Note. Eine belebende Nuance, die an einen Spritzer Orangensaft erinnert.