Du liebst Fisch und du liebst Wein? Dann weißt du sicher, dass die richtige Weinwahl den Genuss deines Fischgerichts noch verfeinern kann. Aber welche Weine passen zu Fisch?

Ich zeige dir wie du einen Wein findest, der dein Geschmackserlebnis bereichert und nicht überdeckt. Denn Fisch kann von zart bis kräftig reichen und je nach Sorte und Zubereitung sehr stark variieren. Deshalb ist es zunächst wichtig eine bedeutende Unterscheidung zu treffen, die viel mehr als nur eine Frage des Lebensraums ist.

1. Salz- und Süßwasserfisch: Die perfekte Kombination

Fische leben in Salz- oder Süßwasser. Die süßen Jungs wie Flussbarsch, Forelle und Saibling sind ziemlich zart und sollten nicht von zu intensiven Weinen überwältigt werden. Also, wenn du sie leicht andünsten willst – ohne starke Aromen -, greif nach leichten, jungen Weißweinen mit moderater Säure und ohne Eichenfass-Geschmack. Ein junger Weißburgunder von der Pfalz oder ein Grauburgunder aus Baden, genauso wie französischer Pinot Gris oder italienischer Pinot Grigio, passen gut. Wenn du in Urlaubsstimmung sein willst, probier italienischen Soave Classico oder Lugana vom Gardasee. Aber für fette Fische wie Forelle darfst du etwas mehr Intensität bieten. Die Forelle Müllerin mag einen Riesling von der Mosel oder einen Silvaner aus Franken.

2. Welcher Wein zum Meeresfisch: Salzige Verlockungen

Genug Süßholz geraspelt. Ab ans Meer. Bekannte Vertreter sind: Dorade, Rotbarsch, Schellfisch, Kabeljau, Scholle und Heilbutt. Ach ja und der beliebte Lachs, nach dem Alaska-Seelachs. Diese Jungs haben meistens saftigeres Fleisch als ihre Süßwasser-Verwandten und schmecken auch aromatischer. Selbst wenn du sie nur sanft dünstest, vertragen sie Weiße mit mehr Weinsäure und Aromen. Denk an Riesling oder an einen mineralisch-frischen Loire-Sauvignon Blanc, so einer aus Sancerre.

3. Fisch, Wein und Beilagen: Ein Spiel der Aromen

Für Fische, die etwas mehr „Schmackes“ haben, benötigen wir einen kräftigeren Wein. Die Grundregel funktioniert jedoch in den meisten Fällen als erster Anhaltspunkt: Leichte Weißweine passen gut zu Fischen mit zartem Geschmack, während kräftigere Fische intensivere Weine vertragen, die mit ihrem Geschmack mithalten können. Aber denk daran, Fisch wird selten alleine serviert.

Genauso wichtig ist der zweite Aspekt: Was gibt es als Beilage? Und wie wurde der Fisch zubereitet? Beides hat einen großen Einfluss auf den Geschmack. Die Bandbreite ist riesig: Leicht, mit einem Hauch von Frühling, in Gemüsesud gegart? Mit einer seidigen Buttersauce überzogen? Als Teil eines Salats mit einem Essigdressing? Oder mediterran gewürzt mit Tomaten? Oder vielleicht über offener Flamme gegrillt? Die Zubereitungsart variiert stark, und deshalb brauchen wir unterschiedliche Weine. Nachdem wir bereits über die leichte Gemüse-Variante gesprochen haben, werfen wir jetzt direkt einen Blick auf die Saucen.

4. Welcher Wein zu Fisch mit Sauce?

Stell dir vor, du hast ein zartes Saiblingsfilet, das gedämpft wurde. Und dann kommt der französische Klassiker, Beurre Blanc, ins Spiel und hebt die kulinarische Erfahrung auf ein ganz neues Level. Denn Fett ist einfach ein Geschmacksverstärker. Diese zarte Butter betont gleichzeitig das sanfte Aroma des Saiblings.

Um dieses gehobene Geschmackserlebnis zu begleiten, sind Weine gefragt, die im Holzfass gereift sind und eine moderate Weinsäure aufweisen. Durch den Ausbau im Holz werden die Weine geschmeidig und sanft im Mund, was perfekt zur buttrigen Cremigkeit der Sauce passt und diese noch verstärkt. Klassiker wie Chardonnay aus dem Burgund, besonders Meursault, sind hier eine naheliegende Wahl, vor allem bei edlen Varianten wie Seezunge, Lachs, Steinbutt oder Zander.

Aber auch Elsässer Pinot Gris, ein Muscadet sur lie von der Loire, Weiße aus der Rhône oder der gereifte Wein aus der Rioja passen hervorragend. Wenn du es wirklich edel magst, versuche die Beurre Blanc mit etwas Champagner zuzubereiten, dessen Nussaromen das Gericht perfekt begleiten.

5. Welcher Wein zu scharfen Fischgerichten?

Wenn du scharfe Saucen auf deinem Teller hast, zum Beispiel in einem indischen Fisch-Curry, dann empfehle ich dir einen Riesling Kabinett. Die fruchtigen Aromen und die leichte Restsüße bilden eine perfekte Ergänzung zur Schärfe des Gerichts. Je schärfer das Essen, desto süßer darf der Wein sein.

Wenn Senf oder Meerrettich eine Rolle in deinem Fischgericht spielen, ist ein Chablis eine gute Wahl. Bei Fischgerichten mit Tomatensaucen solltest du darauf achten, dass der Wein nicht zu viel Säure mitbringt, da die Tomaten bereits eine gewisse Säure liefern. Hier passen Rosé-Weine sehr gut, da sie die fruchtigen Noten der Tomaten unterstreichen. Das gilt auch für die berühmte südfranzösische Bouillabaisse, die mit Tomaten zubereitet wird. Ein Provence-Rosé ist hier die ideale Begleitung. Gleiches gilt, wenn du mediterran gewürzten Fisch mit Kräutern, Knoblauch und Olivenöl zubereitest.

6. Wein und geräucherter Fisch: Aal und fettige Fische

Du bist noch da? Dann habe ich jetzt etwas ganz Besonderes für dich.

Zugegeben – er ist nicht jedermanns Sache – aber sei’s drum: der Aal.

Der Aal kann Anfänger abschrecken, da er intensiv und sehr, sehr fettig ist. Aber weißt du was? Das macht ihn ideal zum Räuchern! Dadurch bleibt er saftig, selbst wenn er im Rauch etwas Flüssigkeit verliert. Zu den fetteren Fischarten zählen auch Lachs, Makrele und Hering. Wenn sie geräuchert sind, passen sie gut zu aromatischen Weißweinen mit mehr Weinsäure, die dem kräftigen Fisch eine erfrischende Note verleihen.

Ein Wachauer Riesling, ein Grüner Veltliner Smaragd oder ein im Holzfass gereifter Sauvignon Blanc und Chardonnay mit zarten Holzaromen, die die Rauchnoten ergänzen, sind gute Optionen. Ein körperreicher Chenin Blanc aus Südafrika ist ebenfalls spannend! Wenn du Rotwein bevorzugst, empfehle ich dir einen Pinot Noir, der in Barrique-Fässern gereift ist.

Ein zusätzlicher Tipp: Wenn du etwas Neues ausprobieren möchtest, versuche mal einen Fino Sherry. Sein salziger Abgang passt hervorragend zu Fisch!

Das wars für dieses Mal. Sei mutig und probier verschiedene Kombinationen aus. Beim Kombinieren von Fisch und Wein gibt es keine festen Regeln. Experimentier und finde heraus, was dir am besten schmeckt.