Petra Hirsch hat uns eingeladen Teil der Ersten Pfälzer Blogparade zu sein und einen entsprechenden Beitrag dazu beizusteuern. Dabei handelt es sich um eine Art virtuellen Adventskalender, bei dem jeden Tag ein „Blog-Türchen“ für die Leser von Petras Blog zu öffnen ist. Eine tolle Idee wie ich finde und aus diesem Grund widmen wir uns heute dem Thema: „Welche Rebsorten werden in der Pfalz angebaut?“

Die Weinregion Pfalz in Zahlen

Bevor wir uns den verschiedenen Rebsorten zuwenden, werfen wir einen kurzen Blick auf verschiedene Kennzahlen. Laut Wikipedia sind zum Stand 2017 exakt 64 weiße und 62 rote Rebsorten in der Pfalz zum Anbau zugelassen. Die Rebflächen verteilen sich dabei auf insgesamt 23.363 ha, wovon rund 59,3 % mit Weißwein und 40,7 % mit Rotwein bestockt sind. [WIK-17]

Klassische weiße Rebsorten der Pfalz

Die Weißweine aus der Pfalz genießen internationale Wertschätzung und zählen mitunter zu den Besten der Welt. Dieser Erfolg kam aber nicht von allein. Die Investitionen in moderne Kellertechnik, nachhaltige und biologische Bewirtschaftung der Weinberge und die Verarbeitung niedriger Erträge, haben die Pfalz letztendlich dorthin gebracht wo sie heute steht.

Riesling

Weißburgunder aus der PfalzMehr als die Hälfte der Pfalz ist mit weißen Rebsorten bestockt und davon nimmt der Riesling mit rund 21,7 % den Löwenanteil ein. Vor allem der nördliche Teil der Pfalz gilt als Aushängeschild internationaler Spitzenqualität. Die Winzer der dort ansässigen Weindörfer genießen weltweite Anerkennung und sind dafür bekannt die teuersten und besten Rieslinge der Welt zu produzieren. Einige renommierte Spitzenlagen befinden sich beispielsweise in Ungstein, Kallstadt, Forst, Deidesheim, Wachenheim, Königsbach, Gimmeldingen oder in der Haardt. Auch ich durfte schon oft in den Genuss derartiger Spitzenweine kommen. Erst kürzlich habe ich einen Forster Ungeheuer 2015 auf Wein verstehen verkosten dürfen. Meine Lieblingsweingüter in diesem Zusammenhang sind beispielsweise von Winning, Reichsrat von Buhl oder auch Bassermann-Jordan.

Müller-Thurgau

Zwar rangiert der Müller-Thurgau noch immer auf Platz zwei hinter dem Riesling wenn es um die reine Anbaufläche geht, jedoch hat sich seine Rebfläche in den letzten Jahren stark dezimiert. Im Gegensatz zum Riesling verfügt Müller-Thurgau über weniger Säure und eignet sich deshalb nur bedingt zur Lagerhaltung. Die Rebsorte wird im Übrigen auch Rivaner genannt und sollte jung und frisch getrunken werden.

Weißburgunder

Der Weißburgunder setzt seinen Siegeszug fort und breitet sich vor allem in der Südpfalz immer weiter aus. Trotz hoher Anforderungen an Boden und Klima, setzen immer mehr Winzer auf diese elegante Rebsorte. Unter dem Synonym Pinot Blanc genießt der Weißburgunder auch international einen guten Ruf.

Klassische rote Rebsorten der Pfalz

Während der nördliche Teil der Pfalz mit exzellenten Riesling Weinen für weltweite Furore sorgt, besticht die Südpfalz mit ihren fantastischen Spätburgundern. Den Beweis für die herausragende Qualität der Pfälzer Rotweine liefern jährlich zahlreiche Auszeichnungen, bei welchen die roten Gewächse der Deutschen Weinstraße ordentlich abräumen.

Spätburgunder

Riesling aus der PfalzVor allem in der Südpfalz erreicht der Spätburgunder ein Niveau, welches dem Gegenstück aus Baden getrost das Wasser reichen kann. Eine der klimatisch und geografisch besten Pinot Noir Lagen ist der Sonnenberg bei Schweigen, welcher direkt an das französische Elsass angrenzt. Es handelt sich dabei um einen stark geneigten Hang mit direkter Südausrichtung. Diese sonnenintensive Lage ermöglicht es dem Spätburgunder sehr feste und reife Tannine zu entwickeln. Dadurch erreichen Spätburgunder aus dieser VDP großen Lage lange Lebensdauern und weißen ein exzellentes Alterungspotential auf. Einige nennenswerte Weingüter sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Friedrich Becker.

Dornfelder

Lange Zeit dominierte der Portugieser als häufigste Rotweinsorte die Pfalz, bis er letzten Endes vom Dornfelder eingeholt wurde. Nach einem rasanten Zuwachs in den letzten Jahren hat es die Rebsorte auf 3240 ha in der Pfalz gebracht, das entspricht etwa 13,9 % der Gesamtrebfläche an Rotweinsorten. Damit ist der Dornfelder enorm aufgestiegen und wurde zur häufigsten roten Rebsorte. Weintrinker schätzen den Rebsaft wegen seiner dunklen, kräftigen Farbe, dem vollmundigen Geschmack und seinem kräftigen Aroma. Dennoch polarisierte der Dornfelder schon zu Beginn wie keine andere rote Rebsorte in der Pfalz. Weinkenner bezeichneten die Weine schon damals oft als „charakterlos“ und „ausdrucksschwach“, bei den Endkunden jedoch kam die unkomplizierte Art des Dornfelders gut an.

Portugieser

Wie wir bereits erfahren haben, rangiert der Portugieser auf Platz 2 der häufigsten roten Pfälzer Rebsorten. Dabei kommen die Weine mit ihrer unkomplizierten Art und dem leichten Körper besonders bei Wein Anfängern gut an. Dabei stellt die Sorte nur geringe Ansprüche an Boden- und Lagen und ist aufgrund ihres niedrigen Gerbstoffgehalts oft schon im Frühjahr trinkbar.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

  1. Danke für den tollen Wein Bericht, hätte gar nicht gewusst, dass der Rotwein Anteil in der Pfalz doch so gross ist, hätte es eher für eine sehr typische Weisswein Region gehalten.

  2. Danke lieber Daniel für diesen Beitrag zur ersten Pfälzer Blogparade.

    Ich selbst bin Riesling-, Chardonnay- und Spätburgunder-Fan. Und wohne damit hier genau richtig 😉
    Und du schreibst ganz richtig: die Winzer der Pfalz bewegen sich hier auf Spitzenniveau. Doch auch die Cuvees können sich sehen lassen.

    Der Dornfelder ist ein „Renner“ in unserer Weinbar. Jedoch nur dann, wenn wir den Gästen nicht sagen, was sie gerade kosten. Und dann kommt stets der überraschte Ausruf „.. das ist ein Dornfelder?“. Du hast Recht: er ist besser als sein Ruf.

    Ich wünsche dir einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag. Und freue mich schon jetzt auf deine weiteren Blogposts hier.

    Herzlist
    Petra

    1. Hallo Petra, vielen Dank für deinen Kommentar und die fantastische Idee und Umsetzung zur „Pfälzer Bloggerparade“! Ich hoffe es wird nächstes Jahr eine Wiederholung geben.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Das könnte dich auch interessieren