Im Rahmen des Gourmet- und Weinevents Wein am Berg in Sölden, durfte ich den hauseigenen Rotwein PINO 3000 ausgiebig verkosten. Ein Privileg, welches mir bereits vor 2 Jahren zuteilwurde, als ich den Tropfen zum ersten Mal probieren durfte. Schon damals erfuhr ich, dass der Wein das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojektes ist. Drei Winzer aus drei unterschiedlichen Ländern haben sich zusammengetan, um einen reinsortigen Pinot Noir zu erzeugen.

Dazu zählen Joachim Heger vom Weingut Dr. Heger aus Deutschland, der Österreicher Paul Achs und Wolfgang Tratter von der Kellerei St. Pauls aus Südtirol. Alle drei Winzer durfte ich in den letzten Tagen persönlich kennenlernen und sie mit meinen Fragen löchern. Paul Achs war sogar bereit einen Podcast mit mir aufzunehmen, der im Juni auf diesem Blog erscheinen wird. Dabei haben wir uns nicht nur über den PINO 3000 unterhalten, sondern auch über das spannende Thema Biodynamie, welches Paul Achs mit Leidenschaft verfolgt.

Paul Achs
Paul Achs während unseres Podcasts

Was passiert nun also, wenn man die besten Pinot Noir Trauben des Kaiserstuhls, des Burgenlandes und Südtirols miteinander vermählt und auf 3.048 m Seehöhe im Barriquefass reifen lässt?

Wie schmeckt der PINO 3000?

Konkret probiert habe ich bisher die Jahrgänge 2011, 2012 und eine Fassprobe des aktuellen Jahrgangs, der momentan noch im Gourmetrestaurant Ice Q im Barriquefass reifen darf. Schon jetzt zeigt der neue Jahrgang welches Potential in ihm steckt. Reichlich Tannin, eine spürbare Säure und eine herrliche Frucht lassen bereits erkennen, welch Genuss dieser Wein in ein paar Jahren bereiten kann.

Doch bis es soweit ist ruht der Tropfen weiterhin im Holzfass, bis er anschließend in die Kellerei St. Pauls nach Südtirol gebracht wird. Dort wird er assembliert und auf die Flaschen gefüllt werden. Ein Prozedere, das sich auf dem Gletscher einfach nicht umsetzen lässt. Nach der Füllung in Italien geht es für ein weiteres Jahr der Flaschenreife wieder zurück auf den Gletscher. Dort hat der Tropfen Zeit zu reifen und die nimmt er sich auch. Denn in einer Höhe von rund 3000 Metern läuft alles etwas langsamer ab.

Durch die gleichmäßig kühlen Temperaturen auf über 3.000 Höhenmetern, dem veränderten Sauerstoffgehalt und dem geringen atmosphärischen Druck, reift der Rotwein feiner und länger, als unter gewöhnlichen Umständen.

Ein Umstand, den ich bei allen verkosteten Jahrgängen schmecken konnte. Selbst Jahrgang 2011 sprüht geradezu vor spürbarer Frucht und Frische. Mit bestechender Eleganz und einem gehörigen Trinkzug zeigt der Wein überhaupt keine Alterserscheinungen, sondern wirkt wie ein Wein, der im Laufe der nächsten Jahre noch besser werden wird!

Auch Jahrgang 2012 leuchtet in einem klaren Rubinrot jugendlich und intensiv aus dem Weinglas heraus. Eine satte Erdbeerfrucht unterfüttert von einem Hauch Vanille strömt die Nasenflügel hinauf. Am Gaumen entfaltet sich der Tropfen mit viel feinmaschigen und präzise, eingebunden Tannin. Zu der Frucht gesellen sich feine, würzige Noten und ein Hauch Tabak. Kraft und Eleganz enden in einem lagen und harmonischen Nachhall. Ein schon jetzt wunderbar trinkbarer Pinot Noir, der noch viele Jahre vor sich hat und ein gewaltiges Potential in sich birgt.

Der PINO 3000 wirkt wie aus einem Guss! Man würde nie auf die Idee kommen, dass dieser Wein bereits etliche Kilometer und Höhenmeter auf dem Buckel hat. Alles ist trotz des enormen Aufwandes um ihn herum in Balance und im perfekten Gleichgewicht! Deutsche Präzision, österreichische Leidenschaft und italienisches Temperament fließen harmonisch ineinander und ergeben einen wahrhaft, gelungenen Wein.

Was für ein Lobesgesang. Übertreibe ich es? Nein! Definitiv nicht. Ich bin begeistert und überzeugt von diesem Wein! Er bringt Menschen zusammen, verbindet über die Ländergrenzen hinweg und schmeckt dazu noch ausgezeichnet! Auf dem Gipfel des Gaislachkogls ist etwas Großes entstanden, das jedes Jahr besser wird und seinen Zenit noch nicht erreicht hat.


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