Einige Cuvées zählen zu den teuersten Weinen der Welt. Bordeauxs aus Frankreich mit den höchsten Punktzahlen oder internationale Top Weine aus der Rioja, in Spanien, zählen ebenso zu den Cuvées. Auch die besten Champagner der Welt gelten als Cuvée. Aber was ist das eigentlich? Was ist eine Cuvée?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Bei der Antwort scheiden sich die Geister. Der Franzose versteht darunter etwas ganz anderes, als der deutsche Weinkenner. Doch bevor wir uns mit anderen Ländern und Kulturen beschäftigen, erfährst du was es damit in Deutschland auf sich hat.

Was bedeutet Rotwein oder Weißwein Cuvée?

In Deutschland versteht man unter einer Wein Cuvée einen Rot- oder Weißwein der als Verschnitt mehrerer Weine hergestellt wurde.

Genauer gesagt bedeutet Wein Cuvée, das Mischen eines Weins aus verschiedenen Rebsorten in einem Gärbehälter. Auch das bewusste Verschneiden von Trauben, welche aus verschiedenen Lagen stammen führt dazu, dass ein Wein als Cuvée bezeichnet wird.

Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Zeitpunkte in Frage, zu denen unterschiedliche Rebsorten und Lagen verschnitten werden können.

• Einige Winzer vermischen die Trauben bereits beim Keltern. Dies führt dazu, dass das vermischte Traubengut gemeinsam im jeweiligen Gärbehälter gärt.
• Aber auch vom nachträglichen Verschneiden wird häufig Gebrauch gemacht. Dabei werden bereits vergorene Weine miteinander verschnitten, um lediglich während der Lagerung gemeinsam zu reifen.

Dabei gibt es in Deutschland gewisse Regeln die eingehalten werden müssen. So ist es beispielsweise verboten Tafel- und Qualitätsweine zu mischen, auch Qualitätsweine aus verschiedenen Anbaugebieten dürfen nicht miteinander verschnitten werden.

Weine mit Prädikat dürfen nur dann zu einer Cuvée vermischt werden, wenn diese auf der gleichen Prädikatsstufe liegen. Ansonsten erhalten die fertigen Erzeugnisse die jeweilig niedrigere Prädikatsstufe.

PROBIERTIPP:

Château de Beauregard-Ducourt Bordeaux, Réserve 2018

Was ist eine Cuvée in Frankreich?

Wie bereits oben erwähnt kommt es immer wieder zu verwirrenden Missverständnissen mit unseren französischen Nachbarn. Derartige Verwechslungen entstehen, weil die Franzosen eine Cuvée im deutschen Sinn als Assemblage bezeichnen. In der Champagne beschreibt der Begriff Cuvée den Most aus der Ersten und damit hochwertigste Pressung bei der Champagner Herstellung.

Um dem Ganzen die Krone der Verwirrung aufzusetzen, wird in den übrigen Regionen Frankreichs der Begriff Cuvée noch differenzierter betrachtet. Der Rest des Landes bezeichnet Weine, welche separat abgefüllt werden, als Cuvée. Diese können ebenso ein Verschnitt mehrerer Rebsorten, als auch ein Wein aus einer einzelnen Lage sein.

Eine der bekanntesten Cuvées aus Frankreich ist übrigens der Rotwein Châteauneuf-du-Pape. Dieser enthält ca. 70 % der Rebsorte Grenache und wurde unter anderem mit Sorten wie Syrah, Mourvèdre und Cinsaul verschnitten. In Summe sind bis zu 13 verschieden Rebsorten zur Erzeugung dieser Rotwein-Cuvée zugelassen.

Checkliste Cuvée

Das waren eine menge Informationen. Damit du dich an das Wichtigste erinnern kannst, habe ich die wesentliche Punkte noch einmal zusammengefasst.

• einige internationale Top Weine sind Cuvées:
  • Bordeaux: z.B. Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot
  • Champagner: z.B. Chardonnay, Pinot Meunier, Pinot Noir
  • Chianti: z.B. Sangiovese, Cannaiolo, Malvasia
  • Rioja: z.B. Tempranillo, Grenache, Mazuelo
• Cuvée nennt einen Wein, der aus verschiedenen Rebsorten zusammengestellt ist. Das tun Winzer vor allem, um die optimale Balance für ihren Wein zu finden.
• Dieses Verschneiden hat nichts mit Panschen zu tun!
• In Frankreich bezeichnet das Wort Cuvèe jede Füllung eines Weingutes (Egal, ob sortenrein oder verschnitten)
• Grand Cuvée oder Cuvée Prestige bei einem französischen Wein, bedeutet das in etwa „bester Wein des Hauses’“ (Er kann trotzdem sortenrein sein)

PROBIERTIPP:

La Rioja Alta, Viña Ardanza Reserva 2016

Was ist eine Cuvée [Zusammenfassung]

Grundsätzlich solltest du dir merken, dass eine Cuvée ein Verschnitt aus unterschiedlichen Rebsorten, verschiedenen Regionen, Jahrgängen oder sogar einzelner Fässer aus demselben Weinbaubetrieb sein kann.

Weingüter verwenden den Begriff gern, um die besonderen Qualitäten ihrer Produktpalette zu kennzeichnen. Er ist jedoch nicht gesetzlich geschützt und kann deshalb nicht als Qualitätsmerkmal eingestuft werden.