In diesem Ratgeber zeige ich dir, worauf du achten musst, wenn du dir ein neues Weinglas kaufen möchtest. Ein Rat gleich zu Beginn: Nimm kein x-beliebiges Weinglas, denn das richtige Glas hat sehr wohl einen Einfluss auf den Geschmack deines Weins. Es lohnt sich auf jeden Fall tiefer in das Thema einzutauchen und zu verstehen auf welche Merkmale es ankommt.

Der Artikel ist sehr ausführlich, wenn du keine Zeit hast und nur kurz nach einer Empfehlung für ein Weinglas suchst, vorab diese Übersicht mit meinen Top 3 Weinglas-Empfehlungen:

Schnellübersicht:

1. Gabriel Glas Standard (maschinengefertigt)

60 Gramm schwerer, als die mundgeblasene Gold Edition und damit wesentlich robuster. Form und Größe sind identisch. Guter Kompromiss für all diejenigen, die sich nicht trauen ein so filigranes und zerbrechliches Glas abzuspülen.

Gabriel Glas

2. Gabriel Glas Gold Edition (mundgeblasen)

Das Leichtgewicht: Federleicht und mit einer besonders filigranen Haptik ist dieses Glas mein Favorit. Es liegt so wundervoll in der Hand und ist dabei so elegant wie eine Feder im Wind.

Gabriel Glas mundgeblasen

3. Zalto: Modell Denk’Art – Universal

Zeitloses Design, mundgeblasen und für seine Eleganz dennoch sehr robust. Der Allrounder unter den Universalgläsern.

Zalto Universalglas

Hinweis: Da ich nahezu täglich Weine verkoste und mich nicht auf einen Stil oder Rebsorte beschränken möchte, habe ich beschlossen alle Weine aus nur einem einzigen Glas zu genießen. Warum aber ist ein Universalglas die richtige Wahl? Die Antwort ist simpel: Es ist ein „Ein-für-alles-Glas“. Du musst nicht dutzende verschiedene Gläser kaufen, um den optimalen Weingenuss zu erleben. Ein hochwertiges Universalglas eignet sich für Weißwein, Rotwein, Süßwein und sogar Schaumwein. Es kann sogar dein perfektes Bierglas sein!
Bei allen empfohlenen Weingläsern handelt es sich deshalb um Universalgläser. Übrigens wurden mittlerweile auch alle Sektflöten aus den Haushalten verbannt, da selbst Profil hier lieber zum Universalglas greifen. Mich eingeschlossen. 🙂

Warum ein Universalglas?

Wer mich kennt weiß, dass ich ein Minimalist bin. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“, habe ich meinen Vitrinenschrank schon vor langer Zeit entrümpelt und mit einer Hand voll ausgewählter Weingläser bestückt. Früher hatte ich auch voluminöse Burgundergläser, taillierte Chiantigläser, anmutige Tempranillogläser, elegante Rieslinggläser, große Bordeauxgläser usw. Ich könnte ewig so weiter machen. Es gibt zu jeder Rebsorte immer ein Glas, das den besten Trinkgenuss verspricht. Der Sammelleidenschaft sind hier keine Grenzen gesetzt. Und als jemand der täglich mit Wein arbeitet habe ich ständig irgendein Glas in der Hand. Weshalb es mir sehr wichtig ist, dass mein Werkzeug auch etwas taugt.

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Wenn man aber immer das Optimum herausholen und das ideale Glas zum Wein haben möchte, entwickelt sich mit der Zeit ein nicht weg zu diskutierendes Platz- und Geldproblem.

Gute Weingläser sind nicht dafür bekannt besonders günstig zu sein. Platzsparend sind sie auch nicht. Wer für jeden Weintyp das richtige Glas haben möchte, kann gerne versuchen seiner Frau oder seinem Mann zu erklären warum kein Platz mehr für Geschirr oder Tupperware in der Küche ist. Was ist dir wichtiger? Ein Schrank voller Gläser oder ein glücklicher Partner? 😊

Doch nicht nur das. Weinanfänger werden durch die Vielfalt an unterschiedlichen Weingläsern geradezu erschlagen und verwirrt. Welches Glas passt denn nun zu welchem Wein? Welche Glasform betont die Aromatik und sorgt dafür, dass Süße und Säure richtig wahrgenommen werden? Wie groß sollte das Volumen sein, um dem edlen Tropfen den nötigen Platz zu geben, damit er sich voll präsentieren kann?

Die Angst davor Fehler zu machen wächst und wächst. Allein die Glasauswahl verkompliziert das Thema Wein und schreckt viele davor ab tiefer in die Materie einzutauchen! Anstatt Wein zu genießen, driftet man ab und zermartert sich das Hirn über die Geometrie der Weingläser. Zum Glück gibt es da eine Lösung: Universalgläser.

Was ist ein Universalglas

Ein Universalglas ist ein „Ein-für-alles-Glas“. Du kannst dich also auf ein einzelnes Glas beschränken und musst nicht fünfzig verschiedene Gläser kaufen, um einen optimalen Weingenuss erleben zu können. Egal ob Weißwein, Rotwein, Süßwein oder Schaumwein. Sogar Bier schmeckt aus einem hochwertigen Universalglas!

Das für mich wichtigste Kriterium: Alltagstauglichkeit

Wie bereits mehrfach angesprochen zählt für mich vor allem die Alltagstauglichkeit. Ich möchte mir nicht vor jedem Wein den Kopf darüber zerbrechen welches Glas denn nun das Beste ist, damit mir auch ja keine Duftnote entgeht. Außerdem müssen die Weingläser einfach zu reinigen sein, was für mich vor allem eines voraussetzt: Spülmaschinentauglichkeit!

Weinaromen
Das Gabriel-Glas | Gold Edition ist ein beliebtes Fotomotiv für viele Instagram Bilder.

Was zeichnet ein gutes Weinglas aus?

Die Weinglas-Geometrie ist der entscheidende Faktor. Füllmenge, Höhe und Breite des Glases sind die zentralen Schlüsselelemente. Außerdem sollte die Form nach oben hin zulaufen, um somit die Aromen besser zu konzentrieren. Das „A“ und „O“ ist außerdem eine hochwertige Verarbeitung und die Klarheit des Glases. Besonders wichtig ist mir noch das Lippengefühl, welches besonders durch einen dünnen Glasrand gut zur Geltung kommt.

Je eleganter, feiner und leichter das Glas in der Hand liegt, desto besser. Natürlich sind solche Gläser anfällig gegen Bruch und Verschleiß gehört auch mit dazu. Weingläser sind aber Gebrauchsgegenstände und neben dem Korkenzieher das wichtigste Utensil im Leben eines Weinliebhabers.

Aus diesem Grund wandern bei mir alle Weingläser in die Spülmaschine. Einige Weinfreaks werden jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen und verstört den Kopf schütteln. Bis zu einem gewissen Grad kann ich das auch verstehen, denn die Gefahr der Glastrübung ist durchaus gegeben. Trotzdem gehe ich das Risiko ein, denn alle hier empfohlenen Gläser wurden ohne Einsatz von Bleioxyd hergestellt und sollten damit weitestgehend resistent gegen Glastrübung sein.

Alle meine Gläser strahlen nach wie vor und weisen keinerlei Trübung auf. Meiner Erfahrung nach gehen die meisten Weingläser beim peniblen und händischen Reinigen in der Spüle kaputt, weshalb ich vor allem wegen meiner eigenen Tollpatschigkeit auf die Spülmaschine setze.

Mein Weinglas Test – diese Weingläser habe ich bereits genutzt

Ich habe in den letzten 19 Jahren verschiedene Weingläser genutzt. Zudem konnte ich bei befreundeten Weinfreaks immer wieder mal neue Gläser ausprobieren. Aus diesen Weingläsern haben sich drei Favoriten herauskristallisiert, die ich empfehlen würde. Alle drei Weingläser sind Universalgläser, weil für mich der praktische Nutzen und die Alltagstauglichkeit am Wichtigsten sind.

Es handelt sich also genau genommen um keinen klassischen Weinglas Test, viel mehr möchte ich dir meine persönlichen Empfehlungen zeigen:

Empfehlungen:

1. Gabriel Glas Standard (maschinengefertigt)

60 Gramm schwerer, als die mundgeblasene Gold Edition und damit wesentlich robuster. Form und Größe sind identisch. Guter Kompromiss für all diejenigen, die sich nicht trauen ein so filigranes und zerbrechliches Glas abzuspülen.

Gabriel Glas

2. Gabriel Glas Gold Edition (mundgeblasen)

Das Leichtgewicht: Federleicht und mit einer besonders filigranen Haptik ist dieses Glas mein Favorit. Es liegt so wundervoll in der Hand und ist dabei so elegant wie eine Feder im Wind.

Gabriel Glas mundgeblasen

3. Zalto: Modell Denk’Art – Universal

Zeitloses Design, mundgeblasen und für seine Eleganz dennoch sehr robust. Der Allrounder unter den Universalgläsern.

Zalto Universalglas

Das für mich persönlich beste Weinglas ist das Gabriel Gold Edition (mundgeblasen). Ich nutze es in 95 % der Fälle, weil ich es für jeden Wein verwenden kann und es perfekt in der Hand liegt. Das Gold Edition ist auch noch als maschinengefertigte, Standard Variante erhältlich. Durch die erhöhte Stabilität ist es gleichzeitig für mich das beste Weinglas, wenn ich Gäste empfange. Das Zalto Denk’Art – Universal steht Gabriel in nichts nach. Letzten Endes entscheidet dein Geschmack welches Glas es werden soll. Beide Hersteller haben ihre Fans, wobei ich mich bereits an das Gabriel Glas gewöhnt habe.

PS: Höre dir jetzt das Interview mit dem Erfinder des Gabriel Glases an, um zu verstehen was er sich bei der Entwicklung gedacht hat.

Brauchst du noch Unterstützung? Wie sind deine Erfahrungen mit Weingläsern? Schreib mir in den Kommentaren!


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  1. Hallo Daniel , vor einigen Zeit hast Du die Gläser von Ziehler empfohlen und ich habe sie Auch mit dem 10 % Rabatt von Dir gekauft. Seit dem hast Du nie mehr was davon erwähnt und empfiehlst Du jetzt andere Gläser?. Sind diese Gläser doch nicht das richtige?
    Liebe Grüße, Suzana Renner

    1. Hallo Suzana! Vielen Dank für deinen Kommentar. Wenn du mir auf Instagram folgst, hast du bestimmt gesehen, dass ich diese nach wie vor sehr gerne einsetzt. Nur eben zu ganz besonderen Anlässen, wenn mal eine GG Riesling oder Bordeaux ins Glas wandert. Für den Alltag verwende ich aber viel lieber die Universal Gläser aus oben genannten Gründen. Zieher macht aber auch großartige Gläser, nur eben auf den Charakter der Weine zugeschnitten. Wenn man Wein als Hobby trinkt und meistens die selbe Art von Wein, kann man mit einem Zieher Glas wunderbar auskommen. Es werden aber noch weitere Tests kommen, die genau auf verschiedene Rebsorten und Charaktere von Weinen zugeschnitten sind.

        1. Liebe Ingrid,

          ich durfte letztes Jahr einen RIEDEL Performance Workshop besuchen und war mehr als begeistert von der Art und Weise wie hier an das Thema Wein herangegangen wird. Auch als Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit RIEDEL immer gut gefahren bin. Kann ich durchaus empfehlen.

  2. Hallo Daniel,
    Mir wurden vor Kurzem Gläser vorgesetzt, die ich so noch nie gesehen hatte. Leider habe ich den Namen des Herstellers vergessen – es war aber irgendwas mit „Hütte“. Sie hatten eine sehr markante zusätzliche (!) Delle, wie eine Welle, bevor sie nochmals weiter und oben wieder enger wurden.
    Der Sommelier sagte, die seien aus der selben Hand wie die bekannten Zalto-Gläser, aber eben nicht von Zalto. Stiel und Boden waren den Zaltos aber sehr ähnlich – sehr filigran. Im direkten Vergleich zu den Zalto Bordeaux schmeckte (und roch) man schon einen Unterschied. Zumindest bei dem 2016er Quartz von Domaine des Ardoisières.

    Hast du eventuell eine Idee, welche Gläser das sein könnten? Den Sommelier erreiche ich so schnell leider nicht.

  3. Ich vermute, es sind die Gläser der Josephinenhütte gemeint.
    Ich finde die Gläser von der Optik sehr interessant, die Delle soll den Wein durch die entstehende Bewegung zusätzlich belüften und so öffnen. Ich habe die Gläser noch nicht ausprobiert, überlege aber, mir eines zu kaufen, auch wenn ich schon viele andere habe.

  4. Absolute Zustimmung! Habe mir die Gabriel-Gläser aufgrund der Empfehlung eines Freundes gekauft und ich liebe sie – allerdings kommen mir jetzt viele andere Gläser erschreckend rustikal vor.

    1. Hallo Boris, das ist eine gute Frage. Ich hatte gestern ein interessantes Interview mit René Gabriel. Er hat gemeint früher sahen Universalgläser alle schrecklich aus. Sie hatten dicke Stiele und waren allgemein sehr, sehr groß. Er meinte in einem Universalglas kommen verschiedene Merkmale zusammen, die jedes Glas beinhalten sollte. So z.B. der Glaskelch selbst… er vereint verschiedene, extrem wichtige Merkmale, die sich von einem konventionellen Weinglas deutlich unterscheiden!

      Ich könnte dazu jetzt einen eigenen Blogartikel schreiben, was aber den Rahmen in einem Kommentar sprengen würde. Grundsätzlich steht bei den Herstellern immer dabei, ob es sich um eine Universalglas handelt. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Hersteller, die eine sehr gute Qualität abliefern!

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