Erfahrungsbericht zum Villa Cosmiana – Principessa Maria Rosso 2019

Auf dem Tisch steht heute eine Flasche Villa Cosmiana – Principessa Maria Rosso 2019 aus der Toskana.

Ich finde es immer wundervoll, wenn aus etwas Altem wieder etwas Strahlendes, neuartiges gemacht wird. Warum immer von vorne anfangen und alles platt walzen, wenn es auch anders geht?

Das haben sich wohl auch die heutigen Eigentümer der Villa Cosmiana gedacht, als sie diese vor rund 3 Jahren gekauft haben. Als sie das Anwesen zum ersten Mal besuchten lag vor ihnen ein Gebäude, das seit 30 Jahren verlassen und völlig verwahrlost dalag. Die umliegenden Weinberge waren komplett verwildert und zugewachsen.

Es braucht viel Erfahrung, Zuversicht und ein unglaublich gutes Gespür, um eine derartige Investition zu tätigen. Trotzdem erkannte man das enorme Potential der geschichtsträchtigen, pisianischen Villa und steckte jede Menge Herzblut in den Wiederaufbau des Anwesens. Engagierte Fachleute, Handwerker und Künstler packten gemeinsam an und restaurierten und renovierten das gesamte Gut.

Zwischen den sanften Hügelketten, unweit des mittelalterlichen Städtchens Peccioli zwischen Pisa und Volterra, befindet sich die heutige Villa und produziert jährlich rund 30.000 Flaschen.

Eine dieser Flaschen steht heute vor mir. Eine Bordeaux-Blend aus den Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Die genaue Zusammensetzung kenne ich nicht, jedoch habe ich nach Rücksprache erfahren, dass die Cuvée überwiegend aus Cabernet Sauvignon besteht. Die Trauben wurden von Hand verlesen und sorgfältig selektioniert. Vor der Abfüllung reifte der Wein für 12 Monate in temperaturkontrollierten Edelstahltanks und 6 Monate lang auf der Flasche. Namensgeber für den Tropfen war übrigens die ehemalige Besitzerin Prinzessin Maria Antinori-Aldobrandini.

Die Verkostung: meine Eindrücke zum Villa Cosmiana – Principessa Maria Rosso 2019

Farbe

Der Rotwein präsentiert sich in einem klaren und mittleren Rubinrot im Glas.

Nase

In der Nase dominiert eine präzise, rote Kirschnote. Dazu gesellen sich dunkle Brombeeren, Heidelbeeren und eine dezente Süßholznote. Frische, Frucht und Eleganz stehen im Vordergrund.

Geschmack

Elegant und saftig fließt der Tropfen, fruchtig und harmonisch über die Zunge. Das Tannin ist weder grün noch spitz, sondern samtig-weich. Alles wirkt durch und durch balanciert. Die (mittlere+) Säure wirkt frisch und belebend, was dem Wein einen angenehmen Trinkzug beschert. Der Abgang ist langanhaltend und trinkanimierend.

Da der Wein noch sehr jung ist profitiert er ungemein davon, dekantiert zu werden. Nach ca. einer Stunde öffnet sich der Wein mehr und mehr und zeigt schon jetzt welches Potential in ihm steckt.