Du trinkst gerne Rotwein und betonst bei jedem zweiten oder dritten Glas, dass dieser einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit hat? Dann brauchst du eine schlagkräftige Argumentation, um diese Behauptung zu begründen. Schlau daherreden kann jeder, die tatsächlichen Fakten kennen aber die wenigsten.

Dabei steht es in der Weinwelt außer Frage, dass Rotwein gesund ist. Vor ein paar hundert Jahren hat sich der Prediger und Schriftsteller Abraham a Sancta Clara (1644-1709) wie folgt geäußert:

„Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne eine Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine Erquickung des Herzens, wenn er aber ohnmäßig getrunken wird, ist er ein Tod der Seele.“

Doch nicht nur Abraham a Sancta Clara, sondern auch die moderne Wissenschaft und zahlreiche Experten glauben an die positive Wirkung von Rotwein. Sie alle befürworten den moderaten Genuss von Wein. Aber warum sind sich diese Fachleute so sicher, dass Rotwein gesund ist und was macht Rotwein überhaupt gesund?

2 Gründe warum Rotwein gesund ist
Das im Rotwein enthaltene Resveratrol kann das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Krebserkrankungen signifikant senken

Was ist das Gesunde im Rotwein?

Warum Rotwein gesund ist, liegt in erster Linie an zwei gänzlich unterschiedlichen Effekten. Welche speziellen Effekte das sind und wie sich diese auf deine Gesundheit auswirken können, erfährst du im Folgenden.

Ist der Alkohol im Rotwein gesund?

Mehrere Studien haben tatsächlich gezeigt, dass mäßiger und regelmäßiger Alkoholkonsum das gute HDL- Cholesterin im menschlichen Blut erhöhen kann. Was durchaus gesund ist, denn im Umkehrschluss sinkt das böse LDL- Cholesterin.

In diesem Zusammenhang kann der Anstieg des guten Cholesterins eine hemmende Wirkung auf die Entstehung einer koronaren Herzerkrankung (Durchblutungsstörung des Herzmuskels) haben. [ASS-18]

Wenn du jetzt allerdings glaubst, einen Freifahrtschein zum hemmungslosen Weinbesäufnis zu haben muss ich dich leider enttäuschen. (➤ Die schlimmsten Fehler bei Weinproben)

Wie viel Rotwein ist gesund?

Damit Rotwein die Herzgesundheit positiv beeinflussen kann, raten Experten dringend dazu, eine Menge von maximal 20 Gramm Alkohol nicht zu überschreiten. Das ist im besten Fall ein Glas Rotwein, wenn man bedenkt, dass dieses im Durchschnitt ca. 20 Gramm Alkohol enthält.

Wenn du eine Frau bist sieht die Empfehlung sogar noch düsterer aus, lediglich 10 g Alkohol täglich begünstigen eine positive Wirkung auf das Herz. [ASS-18]

Mediziner sind sich einig, dass Frauen während der Schwangerschaft keinen Wein trinken sollten. [JEN-07]

Wie wirken die Inhaltsstoffe im Rotwein auf die Gesundheit?

Der zweite entscheidende Grund, warum Rotwein so gesund ist, hängt mit seinen pflanzlichen Inhaltsstoffen, den Phenolen zusammen. ( ➤ Inhaltsstoffe im Wein) Forscher haben deren positive Wirkung auf die Gesundheit in etlichen Studien untersucht und dabei festgestellt, dass diese das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Krebserkrankungen signifikant senken können.

Eine herausragende Wirkung wird in diesem Zusammenhang dem sogenannten Resveratrol nachgesagt. Beim Resveratrol handelt es sich jedenfalls um ein Polyphenol mit einer antioxidativen Wirkung, welches überwiegend in der Beerenhaut und in den Traubenkernen vorkommt.

Weintraube Aufbau
Das Resveratrol kommt wie auch das Tannin vor allem in der Beerenhaut und in den Traubenkernen vor.

Es soll in der Lage sein freie Radikale, welche die Körperzellen schädigen, einzufangen und unschädlich zu machen. Außerdem fanden Wissenschaftler der Harvard Universität heraus, dass Resveratrol das Protein Sirtuin aktiviert. Dieses soll eine schützende Wirkung vor Krebs und Herzinfarkt haben.

Resveratol als Supplement

Um von der Wirkung des Anti-Aging-Stoffs zu profitieren, musst du nicht anfangen literweise Rotwein zu konsumieren. Verschieden Anbieter haben den Wirkstoff extrahiert und verkaufen Resveratol als Supplement:

Weinsprache
Dieses Bild entstand während meiner Sizilienreise und zeigt die Rebsorte Nerello Mascalese.

Warum ist Rotwein gesünder als Weißwein?

Wenn es um die positive Wirkung von Wein auf die menschliche Gesundheit geht, wird immer wieder argumentiert, dass Rotwein gesünder sei als Weißwein. Aber warum ist das so? Warum sind so viele Weintrinker davon überzeugt, dass Rotwein dem Weißwein überlegen ist?

Die Ursache dafür liegt bereits in der Weinherstellung. Ein paar Zeilen weiter oben hast du bereits gelernt, dass Antioxidantien, welche die Zellalterung verlangsamen, vor allem in der Traubenschale enthalten sind.

Nun ist es aber so, dass beim Rotwein die Traubenschale mit vergoren wird und beim Weißwein nicht (Außer bei Orange-Wine). Beim Weißwein wird lediglich der Most vergoren und nicht die Maische, was dazu führt, dass Resveratrol wesentlich konzentrierter im Rotwein vorkommt, als im Weißwein.

Aus diesem einfachen Grund liefert Rotwein einfach mehr gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe und ist dem Weißwein in gewisser Hinsicht überlegen. Wenn es allerdings um die Vorteile von regelmäßigem und moderatem Alkoholkonsum geht, welche weiter oben erklärt wurden, so sind beide Getränke gleichauf.

Sowohl Weißwein, als auch Rotwein haben bei kontrolliertem Genuss positiven Einfluss auf die Herzgesundheit.

Wie gesund ist Rotwein wirklich?

Zugegeben diese Informationen sind nicht leicht zu verdauen. Fassen wir deshalb die genannten Punkte noch einmal zusammen.

  • Der moderate und regelmäßige Konsum von Alkohol kann gesund für das Herz sein
  • außerdem wird das Cholesterin Verhältnis positiv beeinflusst
  • Dabei spielt es keine Rolle, ob du Wein, Bier oder ein anderes alkoholisches Getränk zu dir nimmst
  • Allerdings solltest du nicht mehr als 20 Gramm Alkohol am Tag konsumieren
  • Resveratrol kann das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Krebserkrankungen signifikant senken
  • Rotwein beinhaltet mehr gesundheitsfördernde Pflanzenstoffe als Weißwein

Wenn dich das Thema interessiert und du weitere Informationen suchst findest du im Folgenden eine gute Quelle. Bei dem Link handelt es sich um einen Beitrag der Assmann Stiftung.

Dieser beruft sich auf mehrere durchgeführte Studien, welche die Grundlage zur Erstellung dieses Blogpost waren.

Quellen:

[ASS-18] http://www.assmann-stiftung.de/praevention/lebensstil/wissenschaftliche-empfehlungen/erhohte-cholesterinwerte/; aufgerufen am 18.02.2018

[JEN-07] Jens Priewe: Wein die neue große Schule. Zabert Sandmann, 2007, 3. Auflage


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Das könnte dich auch interessieren